Fußgänger:innen in Heilbronn – die diskriminierte Mehrheit

Alle Menschen sind Fußgänger:innen, aber durchaus nicht alle sind Autofahrer:innen. In der Innenstadt von Heilbronn dominiert trotzdem der Autoverkehr. Viele Gehwege werden legal oder illegal zugeparkt, sie sind oft zu schmal oder gleich gar nicht vorhanden. Bei manchen Fußgängerüberwegen sind die Ampeln zu kurz getaktet. An anderen Stellen fehlen dringend erforderliche Zebrastreifen. Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe hat zusammen mit dem Arbeitskreis Mobilität der Lokalen Agenda 21 einen Fußverkehrs-Check in der Stadt Heilbronn durchgeführt und die Ergebnisse mit vielen Beispielfotos und konkreten Verbesserungsvorschlägen in einer 36-seitigen Broschüre zusammengetragen. Dabei wird deutlich: Das Leben als Fußgänger:in in Heilbronn ist weiterhin beschwerlich und gefährlich.

Typisch Heilbronn: Wozu Platz auf Gehwegen verschwenden, wenn man darauf auch so schön parken kann? © Peter Kaspar

Die Broschüre Zu Fuß gehen – kritische Analyse und Lösungsvorschläge von VCD und Lokaler Agenda 21 in Heilbronn zeigt einige der neuralgischen Punkte in der Heilbronner Innenstadt und in der Bahnhofsvorstadt auf. Sie erscheint gedruckt in einigen Wochen. Als Pdf (10 MB) steht sie auf der Webseite der Lokalen Agenda 21 zum Download zur Verfügung.

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RegioTram Bottwartal: Einladung zum Informationsabend zu einer möglichen Reaktivierung der Bottwartalbahn

Seit Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Juli 2023 zu einer möglichen Reaktivierung der stillgelegten Bottwartalbahn zwischen Heilbronn und Marbach am Neckar als moderne Regional-Stadtbahn gibt es manche Fragen zum Bahnprojekt. Unter dem Motto „RegioTram Bottwartal – Chancen für den Nahverkehr“ veranstaltet die Bürgeraktion Bottwartalbahn mit Unterstützung der Stadt Beilstein am Donnerstag, den 16. November 2023 in der Stadthalle Beilstein einen Informationsabend, an dem auch der VCD Landesverband beteiligt ist. Wesen, Prinzip und Eigenschaften des Systems Überlandstraßenbahn als Regionalstadtbahn werden vorgestellt. Nach einem einführenden Vortrag werden mit Fachleuten auf dem Podium grundsätzliche Aspekte des Projekts besprochen. Die Gäste sind eingeladen, ihre Fragen an die Diskutanten zu richten. Die Veranstaltung findet am 16. November 2023 um 19 Uhr in der Stadthalle Beilstein statt. Der Eintritt ist frei.

Im Bahnhof Marbach soll es eines Tages einen direkten Anschluss zwischen Bottwartalbahn und S-Bahn geben. Fotomontage: ©Knupfer
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Heilbronner BUGA-Brücke über Bahngleise freigegeben

In einer aktuellen Pressemitteilung verkündet die Stadt Heilbronn, dass der direkte Weg zwischen dem Neckarbogen und der Bahnhofsvorstadt nun frei ist. Seit 12. Oktober 2023 können nun Fußgänger sowie Radfahrer die BUGA-Brücke nutzen, die das jüngste Heilbronner Stadtquartier Neckarbogen mit dem Verkehrsknoten Hauptbahnhof verbindet. Passanten bietet sich eine gänzlich unbekannte Perspektive über die Stadt mit der Kilianskirche, der Experimenta sowie dem Wartberg. Eigentlich sollte die Brücke schon zur Bundesgartenschau (BUGA) 2019 fertig sein und einen direkten Anschluss des Gartenschaugeländes an den Hauptbahnhof bieten. Doch steigende Kosten und Baumängel verzögerten das Projekt immer wieder. Der VCD Hall-Heilbronn-Hohenlohe kritisiert seit Beginn der Planungen, dass die Brücke für Radfahrer ohne Rampen nur eingeschränkt nutzbar ist, da Aufzüge in der Regel immer wieder mal außer Betrieb sind. Größter Kritikpunkt des VCD aber ist, dass es von der Brücke keine Zugänge zu den darunter liegenden Bahnsteigen des Heilbronner Hauptbahnhofes gibt. Wer über die Brücke kommt und etwa zu einem Zug auf Gleis 5 oder 6 möchte, muss weite Umwege laufen, da die Bahnsteige nur über die Unterführung im Gebäude des Hauptbahnhofes erreichbar sind. Der VCD würde es daher für sinnvoll halten, wenn auch die Unterführung des Hauptbahnhofes nach Westen geöffnet und bis zum Neckarbogen verlängert würde. Zudem hat der VCD schon mehrfach kritisiert, dass der als „autoarm“ geplante Stadtteil Neckarbogen bis heute keinen Anschluss an den Öffentlichen Verkehr hat und die Wege zur nächsten Bushaltestelle sehr lang sind.

Mit jahrelanger Verspätung wurde jetzt die sogenannte BUGA-Brücke über die Heilbronner Bahngleise freigegeben. ©Stadt Heilbronn/Dietmar Strauß

Bei der Stadtverwaltung ist die Euphorie über die neue Brücke jedenfalls groß. „Die BUGA-Brücke ist ein weithin sichtbares Zeichen für den nachhaltigen Wandel der Stadt Heilbronn“, sagte Oberbürgermeister Harry Mergel bei der Freigabe der strahlend weißen Stahlbrücke am Donnerstag, 12. Oktober 2023. „Die offene Brücke prägt mit ihrer markanten Silhouette den Ort und ist schon heute ein weiteres architektonisches Wahrzeichen der Stadt.“

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Parks statt Parkplätze: Gesünder leben in Heilbronn!

In einer aktuellen Pressemitteilung berichtet die Stadt Heilbronn, dass der Wettbewerb zur Neugestaltung zweier Altstadtstraßen entschieden sei und es bald eine herausragende Aufenthaltsqualität im Sanierungsgebiet mit der Turmstraße und Zehentgasse geben werde. In einer Ausstellung im Erdgeschoss des Wollhauses (ehemals Galeria Kaufhof), Zugang von der Fußgängerzone, sind die Ergebnisse des Wettbewerbs zu sehen. Die Ausstellung ist bis zum 21. Juli 2023 montags bis freitags von 13 bis 17 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Der Zugang ist barrierefrei, der Eintritt ist frei. Die Turmstraße wurde erstmalig im Jahr 2022 in den Sommermonaten zu einer temporären Fußgängerzone mit mobilem Grün, Sitzelementen und Leselounge umgestaltet. In diesem Jahr gibt es eine erweiterte Neuauflage dieser so genannten Sommerzone, über die wir hier berichtet haben. Bislang sind sowohl die Turmstraße im Bereich des heute kaum erkennbaren Berliner Platzes wie auch die parallel verlaufende Zehentgasse in erster Linie ein großer Parkplatz mit viel Parksuchverkehr, weil die Autofahrenden seit Jahrzehnten den Weg in die benachbarten Parkhäuser scheuen und lieber im Schatten der Straßenbäume parken. Beide Straßen sollen bald ansprechender werden, mehr Aufenthaltsqualität bieten und für ein besseres Stadtklima auch grüner werden. Der diesbezügliche Wettbewerb der Stadt Heilbronn ist nun entschieden. Am 30. Juni 2023 zeichnete ein Preisgericht unter dem Vorsitz des Stuttgarter Landschaftsarchitekten Michael Glück die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Büro Hink Landschaftsarchitektur GmbH, Schwaigern, Biegert Landschaftsarchitektur GmbH, Bad Friedrichshall, und Daniel Schönle Architektur und Stadtplanung, Stuttgart, mit dem ersten Preis aus.

Der erste Preis zeigt die umgestaltete Turmstraße mit parkartig gestalteten Grünbereichen. Im Hintergrund der Bollwerksturm beim Stadtbad. ©ARGE Biegert Hink sowie Raumlabor 3/Thorsten Kraemer

Die von der ARGE eingereichten Entwürfe sehen eine abwechslungsreiche Gestaltung der beiden Straßen vor, die jeweils auch parkartig gestaltete Grünbereiche mit Sitzgelegenheiten sowie Spiel- und Wasserelementen vorsehen. Schwungvolle Linien sind prägende Elemente. In der schriftlichen Beurteilung des Preisgerichts heißt es dazu: „Das Konzept lässt eine reizvolle und abwechslungsreiche Situation erwarten und stellt eine Bereicherung für die Heilbronner Innenstadt dar.“ Der VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt die Planungen der Stadt Heilbronn als wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und zu einer nachhaltigeren Mobilität, mit der das Leben in der Heilbronner Altstadt wieder erträglicher werden kann. Der VCD hofft, dass die ambitionierten Pläne auch in dieser Form umgesetzt werden und nicht am Ende wieder der Schrei nach Parkplätzen vor der Haustür die Oberhand gewinnt.

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VCD begrüßt Beitritt der Stadt Heilbronn zu bundesweitem Städtebündnis für zukunftsgerichtete Verkehrspolitik

Der ökologische Verkehrsclub VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt die Ankündigung der Stadt Heilbronn, der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beizutreten. Der VCD hatte als Mitglied im Klimaschutzbeirat der Stadt angeregt, dass sich auch die Stadt Heilbronn den bundesweit inzwischen über 660 Kommunen anschließt, die im Rahmen der Agora Verkehrswende selber das Verkehrsgeschehen auf ihrem Territorium gestalten wollen und vom Bund Änderungen an der Straßenverkehrsordnung fordern. Der VCD fordert zudem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dazu auf, dem Wunsch der Kommunen endlich zu entsprechen und aktiv zu werden, anstatt die Initiative weiter zu blockieren. In einer aktuellen Pressemitteilung hat die Stadt Heilbronn angekündigt, dass sie künftig selbst darüber entscheiden will, wann und wo welche Geschwindigkeiten angeordnet werden. Bislang unterliegen Kommunen strengen Vorgaben, wenn es um zulässige Geschwindigkeiten geht; die Straßenverkehrsordnung lässt ihnen wenig Spielraum. Deshalb wird die Stadt Heilbronn der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beitreten, die angetreten ist, dies zu ändern.

Die Übersicht zeigt die Kommunen, die sich der Initiative Lebenswerte Städte angeschlossen haben (Stand März 2023) und zudem explizit Tempo 30 im innerörtlichen Bereich fordern. Ende April 2023 sind es bereits 664 Kommunen. ©Agora Verkehrswende
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VCD erneuert Kritik am neuen Fahrplan für die Kraichgaubahn und fordert sofortigen Unterwegshalt der Regionalzüge in Leingarten

Die Heilbronner Stimme hatte in einem Artikel über die neuen Bahnverbindungen auf der Kraichgaubahn und die Kürzungen bei der Stadtbahn-Linie S4 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 auch den VCD zitiert und erneut die Jubelmeldungen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und des Landesverkehrsministeriums zum neuen RegionalExpress RE 45 verbreitet. Dem VCD geht es dabei nicht um „einige Schnellzüge, die gestrichen wurden“, wie die Heilbronner Stimme schreibt. Vielmehr kritisiert der VCD die grundsätzlichen Verschlechterungen und Zugstreichungen, die mit dem neuen Fahrplankonzept auf der Kraichgaubahn umgesetzt wurden und dazu führen, dass viele Fahrgäste nun umsteigen müssen oder bestimmte Ziele überhaupt nicht mehr in einer attraktiven Fahrzeit erreichen. Bei der Stadtverwaltung in Heilbronn ist man sich der Dramatik der S4-Kürzungen bis heute nicht bewusst. Von Seiten der Stadt heißt es nur lapidar:

Bezüglich der Fahrplanänderung der S4 sehen wir auch die Vorteile der neuen, enger getakteten schnelleren Verbindung nach Karlsruhe. Der Heilbronner Osten ist ja außer durch die Stadtbahn auch noch durch die Buslinien 1 und 11 abgedeckt.

Sprecherin der Stadt Heilbronn

Fahrgäste, die bisher Direktverbindungen hatten, sollen also auf den Bus umsteigen und längere Wege in Kauf nehmen. Wie die Stadt Heilbronn so ihre hochgesteckten Klimaziele erreichen und mehr Fahrgäste in Bus und Bahn locken will, bleibt für den VCD rätselhaft. Der VCD fordert daher die verantwortlichen Aufgabenträger das Land Baden-Württemberg, den Landkreis Heilbronn sowie die Stadt Heilbronn dazu auf, umgehend im Rahmen des Mobilitätspaktes Heilbronn und unter Beteiligung der Fahrgäste einen runden Tisch einzurichten und dafür zu sorgen, dass das in zwanzig Jahren Stadtbahn Heilbronn etablierte Angebot auf der S4 wieder hergestellt wird. Der VCD fordert zudem, Leingarten mit rund 11.000 Bewohner*innen umgehend wieder an den überregionalen Bahnverkehr anzubinden und dort stündlich mit dem RE 45 in beide Richtungen zu halten, da es fahrplantechnisch keinerlei Begründung dafür gibt, Leingarten abzuhängen.

Der neue RE 45 kommt in Heilbronn Hbf fast grundsätzlich mit Verspätung an, da das vorhandene Fahrplankonzept so nicht funktioniert. ©SCRITTI

Nachfolgend nochmals die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema S4:

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Erste Fahrt mit dem neuen Kraichgau-Express

Am Mittwoch, den 4. Januar 2023 haben wir zum ersten Mal den neuen schnellen RegionalExpress RE 45 von Karlsruhe Hbf nach Heilbronn Hbf genutzt. Dieser ersetzt den bisherigen S4-Eilzug der Stadtbahn-Linie S4, fährt stündlich bis Mitternacht und wird von der Deutschen Bahn betrieben. Zum Einsatz kommen moderne dreiteilige und fünfteilige Elektrotriebwagen vom Typ Alstom Coradia Continental im Landesdesign von Baden-Württemberg. Der RE 45 verkehrt um eine halbe Stunde versetzt zum bisherigen S4 Eilzug und ersetzt diesen. In diesem Zusammenhang kam es vor allem im Raum Heilbronn zu einer massiven Kürzung des S4-Angebots, was der VCD weiterhin heftig kritisiert.

Wir haben den RE 45 mit Abfahrt in Karlsruhe Hbf um 15:15 Uhr genutzt. Der Anschluss vom TGV aus Frankfurt/Main hat trotz kleiner Verspätung geklappt. Allerdings sind die Wege sehr weit, um von den Fernverkehrsgleisen 1 und 2 zum Abfahrtgleis 10 oder 11 des RE 45 am anderen Ende außerhalb der Bahnhofshalle zu kommen. Das dauert, und die Zeit kann schnell knapp werden.

Von den Gleisen 10 und 11 außerhalb der Bahnhofsfalle in Karlsruhe fahren die RE-Züge in Richtung Heilbronn und Stuttgart ab. ©SCRITTI

Man könnte alternativ nahezu zeitgleich mit der langsamen S4 zur Minute :17 vom Bahnhofsvorplatz durch die Karlsruher Innenstadt nach Heilbronn fahren. Das dauert allerdings mit allen Unterwegshalten 1 Stunde und 47 Minuten und ist keine ernsthafte Alternative. Da dies die einzige verbliebende S4-Fahrt bis Eppingen oder Heilbronn ist, gibt es in der Realität für Fahrgäste nun eine Stunde lang keine Möglichkeit mehr, Richtung Heilbronn zu fahren. Eine weitere Verschlechterung für die Fahrgäste.

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Neue Mietfahrräder kommen nach Heilbronn und Neckarsulm

In Heilbronn und Neckarsulm kommt Bewegung in den Markt der elektrischen und klimaschonenden Mobilitätsangebote im Kleinfahrzeugbereich, informiert die Stadt Heilbronn in einer aktuellen Pressemitteilung. So baut einer der derzeit vier Anbieter in Heilbronn seine Fahrzeugflotte deutlich aus. Zugleich wird sich anderer Anbieter komplett zurückziehen. Darüber hinaus gibt es ein neues Online-Meldeinstrument für falsch abgestellte Fahrzeuge. So wird der Sharing-Anbieter „Tier“ ab sofort das Angebot an E-Scootern in Heilbronn von 200 auf dann 400 Fahrzeuge erweitern. Neben den zusätzlichen E-Scootern wird der Anbieter sein Mobilitätsangebot auch um Sharing-E-Bikes erweitern – zunächst mit 40 E-Bikes, bis zum Jahresende soll die Flotte auf 150 E-Bikes anwachsen. Außerdem wird „Tier“ sein Geschäftsgebiet auf die Stadtteile Biberach, Frankenbach und Kirchhausen ausweiten. Ansonsten gelten für E-Bikes in Heilbronn wie auch in Neckarsulm die gleichen Regeln und Parkverbotszonen wie für E-Scooter.

In fast allen deutschen Großstädten sind inzwischen zahlreiche Anbieter von Mietfahrrädern vertreten. In Heilbronn und Neckarsulm kommen nun neue E-Bikes von Tier hinzu. ©SCRITTI

Diese Regeln haben Baubürgermeister Andreas Ringle und ein Unternehmensvertreter von „Tier“ nun in eine Änderungsvereinbarung zur bestehenden freiwilligen Verpflichtungsvereinbarung aufgenommen. Die Änderungsvereinbarung gilt zunächst für einen Testzeitraum von drei Monaten. Anschließend werden die Nutzung sowie die Vor- und Nachteile der Ausweitung evaluiert. Auch in Neckarsulm wird es bis zum Jahresende 50 E-Bikes von Tier geben, wie die Stadtverwaltung berichtet. Ausleihen kann man die Fahrzeuge über entsprechende Apps. Inzwischen bieten auch Anbieter wie Free Now die Möglichkeit, über ihre App auf Fahrzeuge unterschiedlicher Anbieter wie etwa Tier zuzugreifen, ohne dass man sich jedesmal neu registrieren muss.

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VCD kritisiert massive Verschlechterungen bei Stadtbahn Heilbronn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 – Anzahl der S4-Fahrten wird halbiert und 15-Minuten-Takt zerstört

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe kritisiert die massiven Verschlechterungen beim Angebot der Stadtbahn Heilbronn zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 auf der Linie S4, die vom Land Baden-Württemberg gegen den Willen der Region und der betroffenen Kommunen durchgesetzt werden. „Inzwischen sind die Fahrpläne für die Ost-West-Strecke der Stadtbahn Heilbronn im Internet abrufbar, und wir sind zutiefst erschüttert“, sagt VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. Gab es bislang im Prinzip einen 15-Minuten-Takt mit stündlich vier Fahrten der S4 zwischen Schwaigern, Leingarten, Heilbronn-Innenstadt und Heilbronn-Pfühlpark beziehungsweise Weinsberg, wird das Angebot künftig außerhalb der Hauptverkehrszeiten auf zwei Fahrten je Stunde halbiert. „Es ist für die Fahrgäste nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet in Zeiten der Klimakrise der seit Jahrzehnten eingeführte und gut genutzte Taktfahrplan auf der S4 zerstört und das Angebot insbesondere zwischen Leingarten, Heilbronn und Weinsberg massiv ausgedünnt wird“, stellt Sauter fest. Unter den Kürzungen werden nach VCD-Ansicht auch Tausende Schüler*innen leiden, die weiterführende Schulen in Heilbronn oder das Berufsschulzentrum in Böckingen besuchen. Sauter: „Wir brauchen keinen Rückbau der S-Bahn in Heilbronn, sondern im Gegenteil einen weiteren Ausbau. Zudem muss der 15-Minuten-Takt im Innenbereich erhalten und weiter ausgebaut werden.“ Die Stadtbahnen sollten in der Hauptverkehrszeit mindestens im 15-Minuten-Takt zwischen Schwaigern und Eschenau fahren. Auch abends und am Wochenende fordert der VCD einen durchgehenden Halbstundentakt zwischen Öhringen und Schwaigern statt bislang nur stündliche Fahrten.

Ende einer Ära: Der S4-Eilzug von Weinsberg bis Karlsruhe sowie die bisherigen Sprinter-Züge entfallen ab Dezember 2022 komplett. Weinsberg, aber auch Leingarten verliert seine schnellen Verbindungen nach Karlsruhe. Der schnelle Wechsel zwischen S4-Eilzug und RE von/nach Crailsheim und Nürnberg im Bahnhof Weinsberg ist nicht mehr möglich. ©SCRITTI

Anlass für die Verschlechterungen ist die Einführung des neuen RegionalExpress RE 45, der nun immer zur halben Stunde von Heilbronn Hbf direkt bis Karlsruhe Hbf fährt und dem der bisher um eine halbe Stunde versetzt verkehrende S4-Eilzug zum Opfer fällt. Dieser bindet bislang Karlsruhe und die Kraichgaubahn zur vollen Stunde an den Taktknoten in Heilbronn Hbf mit Anschlüssen in alle Richtungen an und fährt weiter durch die Heilbronner Innenstadt bis Weinsberg. Der VCD begrüßt ausdrücklich die Einführung der schnellen RE-Verbindung von Heilbronn Hbf nach Karlsruhe Hbf. Allerdings sollte diese eine zusätzliche Verbesserung für die Fahrgäste sein und nicht dazu führen, dass ganze Kommunen über Nacht vom Bahnverkehr abgehängt werden.

Der VCD hatte sich seit Jahresbeginn mehrfach an die verantwortliche Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und das Landesverkehrsministerium mit Fahrplananträgen gewandt, um die schlimmsten Verschlechterungen noch abzuwenden. Doch ohne Erfolg. Wie unter solchen Voraussetzungen in der Region Heilbronn und im Land Baden-Württemberg die dringend notwendige Verkehrswende herbeigeführt werden soll, ist für den VCD nicht ersichtlich. „Während andernorts S-Bahn-Takte verdichtet werden, wird in Heilbronn der existierende 15-Minuten-Takt vom grün geführten Verkehrsministerium einfach abgeschafft“, stellt Hans-Martin Sauter enttäuscht fest. „Stadt- und Landkreis Heilbronn müssen sich umgehend mit dem Land zusammensetzen und ein Konzept für die Zukunft der S-Bahn in Heilbronn ausarbeiten“, fordert Sauter.

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Stundentakt auf Hohenlohebahn kommt, Obersulm weiterhin abgehängt

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD in der Region Hall-Heilbronn-Hohenlohe begrüßt, dass zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 endlich auch auf der Hohenlohebahn der Landesstandard im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit einem Stundentakt zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall an allen Wochentagen bis Mitternacht eingeführt werden soll. „Unsere Fahrplananträge und unsere Forderungen nach Gleichbehandlung der Region Heilbronn-Franken waren erfolgreich“, freut sich VCD-Vorstand Hans-Martin Sauter. Der VCD hatte bereits nach dem Fahrplanwechsel 2019 in konkreten Fahrplananträgen die Probleme aufgezeigt, Verbesserungsvorschläge wie etwa den stündlichen Halt im Bahnhof Obersulm-Willsbach an die verantwortliche Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) übermittelt und immer wieder auf die Probleme hingewiesen. Wie sich aus den inzwischen online einsehbaren Fahrplänen ergibt, werden ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 der stündlich im Wechsel verkehrende RegionalExpress RE 80 (Heilbronn – Schwäbisch Hall – Crailsheim) und die RegionalBahn RB 83 (Heilbronn – Schwäbisch Hall-Hessental) nun jede Stunde durchgehend zwischen Schwäbisch Hall und Heilbronn verkehren und nicht mehr in Öhringen unterbrochen. „Man kann nun jede Stunde bis 22 Uhr von Heilbronn mit einmal Umsteigen bis Nürnberg fahren und von dort weiter nach Berlin oder München, das ist ein sehr großer Fortschritt“, freut sich Sauter. Der letzte Zug von Heilbronn Hbf nach Crailsheim fährt um 0:06 Uhr. Der VCD kritisiert jedoch, dass weiterhin nur jeder zweite Zug (der RE 80) in Obersulm-Willsbach halten soll und fordert endlich den Lückenschluss in der elektrischen Oberleitung.

Endlich Stundentakt: Die Regionalzüge auf der Hohenlohebahn verkehren ab Fahrplanwechsel im Dezember 2022 an allen Tagen jede Stunde bis Mitternacht zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall. Leider jedoch weiterhin mit Diesel unter elektrischer Oberleitung. ©SCRITTI
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